Heidi veröffentlich hier exklusiv ihre Tagebuch-Einträge zu einem unvergesslichen PFILA in Hasliberg.

Freitag, 22. Mai

Liebes Tagebuch, ich heisse Heidi und ich habe dich soeben von meiner Tante geschenkt bekommen, damit ich meine Gedanken aufzeichnen könne (und nebenbei Schönschreiben übe!). Ich schreibe dir jetzt also alles, was sich so in meinem Leben tut. Und das ist gerade einiges! Seit heute früh war Tante Dete nämlich irgendwie komisch. Überall hat sie nach Dingen gesucht, die auf einer viel zu langen Packliste standen: Schlafsack und Taschenlampe, Hausschuhe und Streichhölzer und vieles mehr. Dann hat sie mir dich gegeben, mir die Tasche in die Hand gedrückt und mich an den Bahnhof Luzern gebracht. Mit nichts weiterem als der Anweisung „Geh zu deinem Grossvater“ sollte ich mich alleine zurechtfinden! Zum Glück habe ich am Bahnhof einen bunten Haufen lachender Kinder getroffen, die sich als CevianerInnen aus der March vorgestellt haben und mich schnurstracks durch den Bahnhof zum richtigen Zug nach Brünig-Hasliberg begleitet haben. Bis wir dort angekommen sind, habe ich neue Lebensmittel ausprobiert (Chips- salzig oder mit Paprika!), sämtliche Arm-Bemal-Kunstwerke bewundert und vor allem gaaaanz viele Fragen beantwortet. Da für mich ein Auto bereit gestanden ist und ich mittlerweile herausgefunden habe, dass alle dieser wunderbaren CevianerInnen auch zu Alpöhi wollen, habe ich ihr Gepäck gleich mitgenommen. Nach einer langen, abenteuerlichen Wanderung durch die Frühlingsnacht haben schliesslich alle unsere 2 Alphütten erreicht… Gute Nacht, liebes Tagebuch!

Samstag, 23. Mai

Hui, auf der Alp gibt es sooo viel zu erleben! Nicht alle haben sich gleich geschickt angestellt, als es noch vor dem Frühstück hiess: Ziegen melken. Und auch der OL ist und bleibt eine grosse Herausforderung, auch wenn man dabei wunderbar das ganze Gelände entdecken kann… 😉 Nach dem Mittagessen ist es dann endlich soweit und man kann sich die nachmittagliche Beschäftigung aus mehreren Angeboten selber zusammenstellen. Aber wie soll ich mich bloss entscheiden, ob ich Waldminigolf spielen, einen Pfeilbogen schnitzen, ein PET-Böxli basteln oder eine Panflöte konstruieren möchte?! Die CevianerInnen sind da um einiges schneller als ich und so entschliesse ich mich, ihnen zu zuschauen. Beim Abkochen in der Stilli-Gruppe am Abend kann das Küchenteam schliesslich die feinsten Kreationen (unter drei Gängen geht gar nichts!) der munteren Gruppen und die Kräuterkünste von Heidi und Peter, die ihr Wiedersehen mit einem Fire-Light-Dinner feiern, geniessen. Den Rest des Abends haben wir in einer verkehrten Welt verbracht und diverse bekannte Spiele „umgekehrt“ gespielt. Das war lustig! Aber die Augen der Kinder sind dabei immer kleiner geworden und die Nachtruhe ist allen willkommen.

Sonntag, 24. Mai

Liebes Tagebuch, ich weiss gar nicht, wo ich heute beginnen soll. Vielleicht damit: Der Tag hat schrecklich angefangen! Ich bin nämlich abgeholt und nach Frankfurt gebracht worden „zur anständigen Erziehung“ und zwar noch bevor die CevianerInnen Tagwach gehabt haben! Diese sind offensichtlich ziemlich erschrocken und haben deshalb den ganzen Morgen für Notfallsituationen geübt: 1. Hilfe und Kartenkunde und Knöpfe und und und. Am Nachmittag (Peter muss wohl ziemlich traurig gewesen sein) haben sich alle bei einem Turnier herausgefordert und schliesslich sogar noch Karten geschrieben. Leider ist Peters Brief nicht mehr rechtzeitig in Frankfurt eingetroffen: Ich habe da nämlich schrecklich Heimweh gehabt und bin so schnell wie möglich wieder in den Hasliberg zurückgereist. Ich sage dir, liebstes Tagebuch, das war ein Wiedersehen! Den Rest des Abends haben wir uns mit Theater und Imitation von Frankfurt vergnügt und dabei sind ganz viele verborgene Schauspieltalente entdeckt worden… Doch obwohl alle ins Bett geschickt worden sind und auch tatsächlich geschlafen haben, ist der Sonntag noch nicht vorbei: Die Nachtaction darf nicht vergessen werden! Wie unheimlich der Wald bei Nacht und ohne Taschenlampe sein kann… Ausserdem haben drei CevianerInnen ihren Jungscharnamen erhalten: Es lebe Impala, Malteser und Tukan! Tschüss, liebes Tagebuch, die Nacht ist sowieso schon kurz genug.

Montag, 25. Mai

Ja, der Tag ist schnell erzählt: aufstehen, packen und dann Spiele spielen, während einige arme Geknechtete das Haus und die Umgebung putzten. Grosses Danke an all jene! Nach dem Zmittag durften schliesslich alle selber den Weg zurück zum Bahnhof finden (Karten lesen können sie ja mittlerweile ;-)) und oh Wunder, es haben es alle nicht nur zum Bahnhof Brünig-Hasliberg, sondern auch zurück nach Siebnen-Wangen geschafft. Wem dort die Augen noch nicht im Stehen zugefallen sind, der begrüsste stürmisch seine Eltern.

Eins ist klar: Die CevianerInnen wissen, wie man Spass hat und ich habe sie ganz fest ins Herz geschlossen.

Wenn ihr das lest: Ihr seid super! Heidi wird euch immer in Erinnerung behalten! Und hoffentlich vergesst ihr mich auch nicht :-)…

P.S. Hier noch ein „Selfie“, wie es mir die CevianerInnen beigebracht haben. Die Fotos der CevianerInnen sind in der Foto-Galerie zu bestaunen.

Comments are closed